Hunde haben alle guten Eigenschaften des Menschen,
ohne gleichzeitig ihre Fehler zu besitzen.
Friedrich II., Der Große (1712 - 1786

Labrador Retriever Verwendungszweck

Dass dem Labrador Retriever jegliche Art von Aggression und Scheu gegenüber dem Menschen fern liegt, und es ihm ein starkes Bedürfnis ist, seinem Besitzer zu gefallen, macht ihn zu einem Hund, der seinesgleichen sucht. So entwickelte er sich im Laufe der Jahre vom ehemals reinen Jagdgebrauchshund zum absoluten Multitalent. Das jagdliche Einsatzgebiet des Labradors lässt sich schon aus seinem Namen ersehen. Das englische Verb „to retrieve“ heißt so viel wie wiederbekommen, herbeibringen, womit klar wird, worin die Aufgabe des Labradors beim Jagdeinsatz liegt. Nämlich das geschossene Haar- und Federwild zu finden, aufzunehmen und unversehrt mit weichem Maul herbeizubringen: Der Einsatz nach dem Schuss. Der ideale Retriever ist standruhig, aufmerksam, arbeitsfreudig und markierfähig.

Seine enorme Lernfähigkeit und Arbeitsfreude hat man sich jedoch nicht nur im jagdlichen Bereich zu Nutze gemacht. Wegen seiner vielfältigen guten Eigenschaften findet man ihn heute in zahlreichen Aufgabengebieten wieder. Die Arbeit als Blindenführhund gehört sicher zu den anspruchvollsten Aufgaben. Heute sind dreiviertel der im Einsatz stehenden Blindenführhunde Labrador Retriever. Was ganz klar für diese wundervolle Hunderasse spricht. Auch in der alpinen Rettung ist der Hund immer noch das effizienteste Suchmittel. So wird der Labrador als Rettungshund, Geländesuchhund, Lawinenhund und Sanitätshund eingesetzt. Weitere nennenswerte Aufgabengebiete sind ihre Verwendung als Drogen- und Sprengstoffspürhund, Wasserarbeitshund, Assistenz- und Therapiehund etc..

Notwendige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung sind Eigenschaften wie : Anpassungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit, Arbeitsfreude und völlige Aggressionslosigkeit. Gute genetische Anlagen bilden die sichere Basis hierfür, sind jedoch noch keine Garantie für einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss. Hier sind eben auch eine fachlich kompetente Ausbildung und die Prägung des jungen Hundes von Bedeutung.

Oder nutzen wir diese großartigen Charaktereigenschaften eben „nur“ in der Rolle des reinen Familienhundes, der sich durch seine Geduld, Nervenstärke und Leichtführigkeit hervorragend als treuer und kinderlieber Wegbegleiter eignet? Zweifelsfrei zählt der Labrador Retriever zu den wesens- und charakterfestesten Hunderassen. Und es erstaunt uns immer wieder zu beobachten, welch enormes Feingefühl gerade der Labrador seinem Gegenüber, egal ob älteren Menschen, Kindern oder Menschen mit Behinderungen, einfach jedem einzelnen Familienmitglied entgegenbringt.