Die kleinen Nesthocker werden taub, blind und völlig hilflos geboren. Im Durchschnitt wiegen sie bei ihrer Geburt 300-450 Gramm. Immer wieder beobachten wir mit Staunen, wie die so hilflos wirkenden Welpen zielsicher ihre Wärme- und Nahrungsquelle finden, nachdem sie sich erst kurz zuvor von der Fruchthülle befreit haben. Mit der Geburt der Welpen erwacht der Brutpflegetrieb der Mutterhündin, und da in den ersten Tagen noch alle Aktivitäten auf die Wurfkiste beschränkt sind, übernimmt sie instinktsicher diese wichtigste Rolle.
Unsere Aufgabe ist es lediglich, eine Atmosphäre der Ruhe zu schaffen, da die Mutterhündin bei der Geburt Enormes geleistet hat und jetzt Stress oder Lärm den normalen Entwicklungsverlauf stören könnten. Folglich greifen wir so wenig wie möglich ein, kümmern uns darum, die Wurfkiste frisch und sauber zu halten und die junge Mutter zum Versäubern ins Freie zu geleiten, um sie so bei ihrer Rundumbetreuung zu unterstützen. Den Kleinen ist es nur möglich durch robbenartige Bewegungen und den Einsatz ihres Geruchs- und Tastsinnes in die wärmende Nähe ihrer Mutter zu gelangen. Durch dieses Streben zur Nahrungsquelle findet auch schon die erste Prägung des neugeborenen Wesens statt. „Lernen durch Erfolg“ bedeutet hier, dass der Weg, dies lebensnotwendige Bedürfnis zu stillen, über die eigene Anstrengung zur Belohnung führt. Dieses Prinzip setzt sich nun ein Leben lang fort.